Warum Chamäleon?

Das Chamäleon ist in Afrika, Madagaskar und in Teilen von Asien beheimatet. Auf den ersten Blick wirkt es auf uns weder niedlich, noch schön. Es gehört zur Familie der Echsen und ähnelt kleinen Drachen. Als Lebensraum bevorzugt es Bäume und Sträucher, aber einige Arten leben auch auf dem Erdboden. Behutsam und langsam, manchmal vor- und zurückschaukelnd, immer wieder innehaltend, bewegt es sich von Ast zu Ast. Seine Körperhaltung verändert sich beständig. Mal lang gestreckt wie ein Ast, dann aufgebläht und rund oder eigenwillig gedreht, passt es sich der Vielfalt der Blattformen und Zweige an, so dass wir Zeit und Geduld benötigen, um es im Geäst zu entdecken, denn auch seine Farbe wechselt, je nach Stimmung, von grün nach braun und in andere Farbtöne. Ist es verliebt, schillert es bunt und vor Wut kann es sich schwarz „ärgern“. Bei Krankheit wird es ganz blass. 

Chromatophoren werden die für den Farbwechsel verantwortlichen „Farbzellen“ genannt. Sie befinden sich in der Haut und auch im Inneren der Organe. Die sich verändernde Farbgebung dient vorwiegend der Kommunikation. Das Chamäleon kann durch seine Muskeln steuern, ob sich die Farbzellen vergrößern oder verkleinern sollen. So werden in der Haut Farben „zusammengemischt“. Achtsam und geduldig verharrt das Chamäleon etliche Zeit in einer Position

Es hat Augen, die sich unabhängig voneinander bewegen und nach hinten, seitlich und nach vorn blicken können. Aus diesem Grunde steht das Chamäleon in einigen Kulturen als Symbol für die Einheit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Mit seinen wachsamen, beweglichen Augen beobachtet es nicht nur die Umgebung, sondern auch sein künftiges Futter. Es wartet auf den rechten Augenblick und seine lange klebrige Zunge schnellt hervor, ergreift das Insekt und verschlingt es mit seinem großen Maul. Wird es selbst gejagt, bleibt es unbeweglich oder es bläht seine Lungen auf und lässt sich wie tot zu Boden fallen. Seinen Durst stillt das Chamäleon, indem es den Tau aus den Blättern in sein Maul gleiten lässt, da es nur reines Wasser verträgt. 

Das Chamäleon hat eine schuppige Haut und häutet sich regelmäßig. Es ist Einzelgänger und sucht sich nach dem Schlüpfen aus dem, in der Erde abgelegten Ei, ebenso wie seine 20-40 Geschwister, sein eigenes Revier. Treffen zwei Männchen aufeinander, bedrohen sie sich mit aufgerissenen Mäulern.

Das Chamäleon hat eine sehr biegsame Wirbelsäule, einen sich geschmeidig bewegenden Körper und einen kräftigen, häufig schneckenartig eingerollten Schwanz, der an die Urform allen Lebens erinnert, an die Spirale.

Nach einem afrikanischen Mythos ist das Chamäleon der Überbringer einer Botschaft der Götter. Diese beschrieben darin die Unsterblichkeit des Menschen.

Da das Chamäleon seiner Natur gemäß sehr langsam ist und die Götter ungeduldig, erreichte diese Nachricht die Menschen zu spät, da eine weitere Mitteilung der Götter, welche die Sterblichkeit des Menschen verkündete, bereits von einem Vogel überbracht wurde. Als das Chamäleon endlich bei den Menschen ankam, glaubte keiner mehr seiner Botschaft.

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